Samstag, 7. August 2010

Erster Tag des Wochendtrips zum Caoling Historic Trail

Am Wochenende war viel viel los bei mir... ich habe mir Samstag morgen einen kleinen schicken Sprachpc gekauft, der mittlerweile schon mein bester Freund geworden ist. Er kennt Kurz und Langzeichen, er kann Pinyin, er erkennt mein krakeliges Schreiben, er spricht mir die Woerter vor und ueberhaupt :) Wunderteil!

Direkt von dem Elektropark, dessen Name ich leider schon wieder vergessen habe, eilte ich zum Hauptbahnhof. Dort wollte ich mich mit Jana, Martina, Dana und Aya treffen. Der Hauptbahnhof ist unheimlich unuebersichtlich, zu den Zuegen gibt es unterschiedliche Eingaenge, nur kommt man von der MRT und von der Busstation unterschiedlich in den inneren Bereich. Dort kann man allerdings nur rein, wenn man ein Ticket hat. Da die Zeit zu knapp war, sind Dana, Aya und ich von der MRT Seite aus mithilfe von gutem Zureden weitergekommen. Mehr mit Glueck als sonst irgendwas haben wir es sogar in den Zug hineingeschafft, und Jana und Martina haben es auch hinbekommen... nur hatten wir von der MRT Station kein Ticket...wir konnten zum Glueck noch eins im Zug kaufen, aber ich denke nicht, dass so etwas immer funktioniert. Den Zug nahmen wir bis Daxi, was im Nordosten direkt an der Kueste liegt.
Bevor wir uns allerdings auf den Trail nach Dali, welches zirka in der Mitte des 2 Tage- Trails liegt machten, sind wir noch in eine Restaurant gegangen, welches von aussen und eigentlich auch von innen nicht sonderlich einladend aussah, aber das einzige im Ort zu sein schien. Also sind wir rein. Ich selbst bin ja kein Fischliebhaber, man koennte eigentlich sagen, dass ich Fischhasser bin, die anderen sind sich aber sicher, dort den besten Fisch ihres Lebens gegessen zu haben. Auch ich kam auf meine Kosten, denn das Gemuese und der gebratene Reis waren auch sehr sehr lecker.
Dieser Fisch schwamm wohl wenige Momente zuvor noch in einem Aquarium
Direkt nach dem Essen, aber trotzdem viel zu spaet, machten wir uns auch endlich auf den Weg. Bis man zum Trail kommt ist an und fuer sich schon eine sehr schoene Strecke, denn das Gruen zur linken und das Meer zur rechten Seite sind ein ansehnlicher Kontrast.
Gueterzug in Richtung Bahnhof
Die ersten Schritte auf dem Weg bringen einen direkt in einen andere Welt, nur 1 1/2 Stunden von Taipeh entfernt zeigt sich ein verwunschener Urwald mit Schmetterlingen, Fledermaeusen und anderen Tieren, die ich gar nicht kenne.
Stufen, Stufen, Stufen
Die Stufen auf dem Bild sind kein Einzelfall, tatsaechlich gibt es sie ueberall, der gesamte Aufstieg erfolgt ueber Stufen. Das ist unheimlich anstrengend, vor allem mit den dicken Trekkingrucksaecken auf dem Ruecken. Da es kurz vorher geregnet hatte (und auch wieder regnen sollte...) waren die Stufen sehr sehr nass, sodass der Aufstieg weiter beschwert wurde, denn nur allzu leicht koennte man abrutschen...
Es lohnt sich aber wirklich, die Sicht ist einzigartig! Man hat einen wunderschoenen Blick auf das Meer.
Das ganze Stueck schon hochgelaufen...
Nach knapp 2 Stunden und einer kaum geschafften Strecke machten wir Pause...und da fing der Regen erst recht an! Es platzte vom Himmel wie sonst was, wir hatten zwar unsere Regencapes dabei, aber nass wurden wir trotzdem. Und dazu wurde es auch schon langsam dunkel...und wir hatten vom Weg fast noch gar nichts geschafft. Unser Plan war es ja eigentlich, nach Dali zu laufen und dann dort in einem Tempel zu uebernachten. An den Weg war aber leider nicht mehr zu denken! Also haben wir umdisponiert und beschlossen, die Treppen wieder runter zu laufen, und unten ein Taxi zu nehmen, und je nach Wetter am naechsten Tag von Dali aus den Weg wieder starten. Es ist wirklich schade gewesen, aber wir haben uns einfach mit der Aufbruchszeit vertan und ueberhaupt ueberall getroedelt. Zhen zaogao :(.
Wir sind dann also wieder den ganzen deprimierenden Weg runtergelaufen, sprich die Stufen. Es hat geregnet, und damit war das Mueckenschutzmittel von der Haut runter und somit wurden wir auch noch wunderbar durchstochen. Aya, Dana und ich hatten zwar generell vernuenftige Schuhe, die jedoch nicht fuer die nassen Treppen gedacht waren, sodass wir so gut wie gar nicht vorwaerts kamen. Der Regen, die Dunkelheit, die Stiche, die Angst vorm Fallen..nicht so DER Kracher.
Manchmal gab es kein anderes Vorwaertskommen als Rutschen...
Schlussendlich sind wir drei Schuhgeplagten auf Socken ins Tal gelaufen. Wie schon erwaehnt war es sehr anstrengend :) Ich bin auch dreimal schoen hingefallen, hab mir aber nur den ihr wisst schon heftigst angehauen.
Wir haben in dem Kaff Daxi tatsaechlich ein Taxi bekommen, dass uns zum Tempel fuhr. Der Fahrer hat uns allerdings zusammen mit einer Frau am Telefon richtig verarscht und uns ernsthaft 700 abgeknoepft. War zum Teil auch ein Missverstaendnis untereinander, aber letztendlich war seine Gemeinheit :( Naja, man aergert sich drueber, aber zum Glueck ist es nicht so sonderlich tragisch.
Wir sind dann immerhin von ihm richtig gefahren worden und mussten nicht wirklich mehr in den Regen, der sich in der Zwischenzeit sehr verstaerkt hatte. Nur zwischen den einzelnen Tempelueberdachungen wars etwas kritisch.
Ein Moench, der nur chinesisch sprach, hat uns nasses Volk dann in Empfang genommen und mit einiger Muehe (aufgrund der Sprachbarriere) das Verfahren erklaert. Wir mussten uns richtig beeilen, doch noch unter die Dusche zum kommen, denn um halb 9 war zappenduster. Dass es Duschen gab war fuer uns schon eine richtige Offenbarung, denn wir hatten eigentlich allerhoechstens mit etwas kaltem Wasser gerechnet. Und nun hatten wir wunderbar warmes Wasser um den ganzen Schmutz und Schweiss abzuspuelen.
Den unteren Platz hatte ich fuer mich allein :)
Wir haetten auch noch etwas essen koennen, da aber der Essensaal auch um halb 9 schliess, blieb uns nichts wirklich anderes uebrig als im Zimmer zu bleiben. Ein anderer Uebernachtungsgast hat uns sogar etwas von seinem Essen geschenkt, bzw. noch rechtzeitig extra fuer uns geholt. Da er der einzige Uebernachtungsgast war und dazu maennlich, hatten wir das Maedchenschlafzimmer fuer uns. Das Witzige eigentlich ist, dass diese Unterkunft viel besser ist als unser Dorm... Moskitogitter, richtige schoene Decken die man als Unterlagen benutzen konnte, Klimaanlage etc. Also wirklich schon fast Luxus... Nach dem anstrengenden Tag waren wir dann aber auch wirklich schnell schlafen.

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