Freitag, 6. August 2010

Kalligraphiekurs, Longshan Tempel und Snake Alley

Donnerstag Abend fand auf dem Campus ein Kalligraphiekurs statt, an dem ich natuerlich teilgenommen habe. Meine ersten Schritte auf Kalligraphischem Boden sind leider etwas ernuechternd ausgefallen, ich habe wirklich die Arbeit unterschaetzt, die Geduld und das Fingerspitzengefuehl. Allein bei der ersten Aufgabe, mit den Pinseln richtig eine Linie zeichnen, sollte sich als Herausforderung beweisen. Ich haette echt nicht gedacht, dass meine Hand so zittert!
Ein trauriges Ergebnis...
Bei den anschliessenden Zeichenuebungen hat mir die Lehrerin dann empfohlen, abzupausen. Mal sehen, was die naechste Woche so bringen wird, da habe ich nochmal diesen Kurs...

Am Freitag bin ich nach dem Unterricht mit Dana in die Stadt gefahren, um den sogenannten Longshan Tempel naeher zu betrachten.
Frontaler Blick auf den Longshan Tempel

Der Longshan Tempel ist laut meinem Reisefuehrer nicht der beruehmteste, aber dafuer einer der schoensten Tempel Taipehs. Dem kann ich sichaerlich nur zustimmen. Die Atmossphaere nimmt einen sofort gefangen, denn man hat nicht den Eindruck, sich an einem touristischen Hotspot (der es ja eigentlich ist) zu befinden, sondern wirklich an einem Ort der Ruhe und Meditation.

Der typische Geruch von Raeucherstaebchen umgibt hier in Taiwan eigentlich jeden Tempel, sodass man meist nur dem staerksten Geruch folgen muss, um an einen Raeucherstaebchenaufbewahrungsschrein (wie diese Dinger genau genannt werden weiss ich gar nicht) zu gelangen. Auch stehen ueberall Opfertische, die mit Blumen und Lebensmittel bedeckt sind. Der Tempel vereint verschiedene Goetter und Religionen, wie Buddhismus, Daoismus (Taiwan versteht sich selbst als Bewahrer des Daoismus) und lokalen Goettern.
Bunt geschmueckter Tisch, die Blumen sind Magnolien (Mulan =))
Vor dem Tempel spielen die Maenner, groesstenteils Senioren alle ein Spiel, dessen Namen ich nicht kenne, und dessen Sinn ich eigentlich auch nicht begriffen habe. Es scheint jedoch in diesem Minipark wirklich beliebt zu sein, und fuer spielende Senioren DIE Anlaufstelle schlechthin.
Beratung inklusive
Ich habe dort auch einen der lustigsten Hunde gesehen...

Da wir noch in einen Convenient Store wollten, sind wir nach dem Tempel noch in die naechstgelegene Seitenstrasse gegangen. Die Strassen in Taipeh sind immer etwas Besonderes und einer Erwaehnung wert, denn sie spiegeln wirklich das Leben wieder. Strassen sind der Treffpunkt zwischen der Bevoelkerung und den Einheimischen. Man isst dort, kauft ein, bekommt die Fuesse massiert. Das haben Dana und ich auch direkt gemacht, fuer 400 NTD, das sind ungefaehr 10 Euro, haben wir in 40 Minuten laut Fussreflexzonenmassage jegelichen Teil des Koerpers entspannt bekommen. Wenn es nicht gerade gekitzelt hat, war es auch wirklich angenehm... .
Nach der Massage hat uns ein Essensstand förmlich angelockt. Die Zubereitung zu sehen war richtig spannend, wie man auf dem Bild erkennen kann, steht so ein hoelzernes an ein Dreieck erinnerndes Etwas auf einer Art Duese.
Flinke Finger...
In dieses Etwas wird etwas loses Weisses gefuellt, mit Erdnussartiger Sosse in der Mitte. Das wird dann gedaempft. An dieser hinkenden Beschreibung erkennt man, dass ich eigentlich auch nicht genau weiss, was dort passiert oder wie es gemacht wird oder woraus es eigentlich besteht. Das Etwas jedenfalls schmeckt unheimlich lecker und gut, es ist suess.
Ein paar Meter weiter faengt ein weiter Markt an, ein Touristmarkt, den wir auch promt betraten.
Ein grosses einladendes Eingangstor
 Es sollte sich herausstellen, dass wir blindlings in die sogenannte Snakealley reingestolpert sind. Die Snakealley hat ihren Namen ueberaschenderweise von den vielen Schlangen, die dort ausgestellt und gegessen werden. Ich bin relativ froh, vom Magen einigermassen robust zu sein, denn Einiges dort war wirklich grenzwertig. Von den Geschaeften haengen halb aufgeschlitzte Schlangen wie lange Bindfaeden herunter, sodass man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, um was es sich handelt.
Diese Schlange blutet wahrscheinlich zum Verzehr aus

Ueberraschenderweise hat mir das alles rein gar nichts ausgemacht, weder die riesigen Schlangen noch die ganzen Fischviecher. Die Snakealley ist wohl die Adresse Nr.1 wenn es um ausgefallenes Essen geht. Die Restaurants jedenfalls waren sehr edel eingerichtet und die Preise entsprechend hoch. Zu hoch, sodass ich nicht probieren wollte.

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